Atommülltransporte durch Hilden

Mindestens acht mal rollten seit Mai 2001 Güterzüge mit Atommüll durch Hilden. Immer dann, wenn der Transport abgebrannter Brennelemente aus den norddeutschen Kernkraftwerken Brunsbüttel, Unterweser oder Stade in die Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague oder Sellafield angekündigt wurde, fuhr der Zug aus Richtung Düsseldorf über Eller, Hilden Bahnhof und Karnap in Richtung Langenfeld.

Im Jahr 1998 wurden durch die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel alle Atommülltransporte gestoppt, nachdem auf der Außenhülle eines Castorbehälters erhöhte Strahlenwerte festgestellt wurden. Die Ursache für die 4.350fache Überschreitung der erlaubten Kontaminations-Grenzwerte ist bis heute nicht umfassend geklärt.

Seit dem vergangenen Jahr rollen sie wieder - auch durch Hilden - und immer noch als Risiko.

Am Mittwoch, den 6.Februar 2002 war es wieder einmal soweit. Schon aus weiter Entfernung waren die Geräusche der Hubschrauber zu hören und kündigten dröhnend die strahlende Fracht an. Ein Hubschrauber flog über der Bahnstrecke Patroullie´ und ein zweiter überflog das Wohngebiet auf der Suche nach Hildener Terroristen. Dann kam erst ein unscheinbarer Teil des Transportes als Personenzug, ehe der eigentliche Castor-Teil folgte.

Mittlerweile wissen schon eine ganze Reihe von Bürgern in der Nähe der Güterbahnstrecke die Geräusche der Hubschrauber richtig zu deuten. Der Protest gegen die Atommülltransporte nahe an Wohngebieten wird wohl wachsen, wenn die ersten Unfälle an solchen Strecken bekannt werden.
Übrigens, am Mittwoch 3. September 2003 um 12 Uhr 50 rollte wieder ein Transport über die Güterbahnstrecke durch Karnap. Und wieder war an die Waggons mit Castoren kein Schutzwagen angehängt. Wir hoffen , dass es hier nie zu einem Unglück oder einem Anschlag kommen wird. Als Nachweis für diese Nachlässigkeit sehen Sie das Bild unten.

Dieter Donner

 

 

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